LES SIECLES – RAMEAU / LACHENMANN / BERLIOZ

LES SIECLES
François-Xavier Roth, direction
Tabea Zimmermann, viola

Jean-Philippe RAMEAU (1683 – 1764)
Orchestersuite aus Les Indes Galantes (1735)
auf historischen Instrumenten aus dem Jahr 1750

Helmut LACHENMANN (*1935)
Mouvement (– vor der Erstarrung)
für Ensemble (1982 – 1984)
auf modernen Instrumenten

Hector BERLIOZ (1803 – 1869)
Harold en Italie op. 16
Symphonie in vier Teilen mit konzertanter Viola (1834)
Nach Lord Byrons Childe Harold’s Pilgrimage
auf historischen Instrumenten aus dem Jahr 1850

2003 gründete François-Xavier Roth das Orchester Les Siècles (Die Jahrhunderte). Sein Anspruch: Alle Werke sollen auf den Instrumenten erklingen, die zur Zeit ihrer Entstehung und Uraufführung üblich waren. Die Orchestersuite aus Jean-Philippe Rameaus musikalisch-theatralischer Weltreise „Les Indes Galantes“ wird auf historischen Instrumenten rund um das Jahr 1750 interpretiert; Hector Berlioz’ literarisch angeregte Symphonie mit Solobratsche, geschrieben für den Teufelsgeiger Niccolò Paganini, der einmal eine Etage tiefer im Streicherreich brillieren wollte, wird auf französischen Instrumenten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Helmut Lachenmanns „Mouvement (– vor der Erstarrung)“ auf modernen Instrumenten gespielt.

Die drei Komponisten waren und sind, jeder auf seine Art, Musikdenker und Fantasten. Sie denken in und über Musik gleichermaßen genau, weitblickend und überzeugend nach, ihre Vorstellungskraft geht mit jedem Werk über das Vorhandene hinaus, bewahrt sich und die Musik dadurch vor der Erstarrung. Die Mutmaßung, wie in der Türkei oder Peru musiziert werden könnte, brachte Rameau auf unerhörte harmonische und instrumentatorische Ideen. Berlioz fand in seiner „Harold“-Symphonie prototypische Wendungen romantischer Musiksprachlichkeit, in die sich stilisierter Volkston und der Choral (in) der Natur wie Intarsien mit Strahlkraft einfügen. Helmut Lachenmann macht in „Mouvement“ die Schicksalsfrage der Musik zum Anliegen des Werkes und lenkt so „die Wahrnehmung auf die Anatomie des [musikalischen] Geschehens“, in die ganz Vertrautes als völlig Befremdendes hineintanzt. In der Programm- und Klanggestaltung von Les Siècles scheint wider, was Lachenmann bewegt: die Materialität der Musik – und dazu gehört alles, was klingend der Fall ist – als ihr geistiger Gehalt.

 

Date

Sep 15 2019
Expired!

Time

20 h 00 min

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Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin, Allemagne
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